Was ist der Trockenbau?
Im Trockenbau als Sparte des Bauwesens werden begrenzende, jedoch keine tragenden Teile produziert. Diese werden durch das Zusammensetzen von in der Industrie hergestellten Halbteilen erzeugt. Die vorwiegend in Plattenbauweise gefertigten Bauteile werden durch Schrauben, Nägel, Klebstoff oder Steckverbindungen miteinander verbunden. Mörtel, Putz, Beton oder Lehm enthalten Wasser und werden im Trockenbau selten verwendet. Trockenbauarbeiten zählen zum Gebäudeausbau.
Im Trockenbaustil gibt es Abgrenzungen zum Mauerwerksbau, Betonbau und Lehmbau. Trockenbauarbeiten sind Montagearbeiten und Leichtbauarbeiten. Mit dieser Bauweise können physikalische Gegebenheiten wie Strahlen-, Schall- oder Wärmeschutz flexibel erfüllt werden.
Trockenbauweise in der Geschichte
Der Mensch baute seine ersten Steinhäuser in Trockenbauweise. Das Erbauen von Häusern in Trockenbauweise ging bis ins 20. Jahrhundert hinein, und zwar in vielen Erdteilen. Auf diese Weise waren die Gebäude zügiger und preiswerter zu bauen als Häuser aus Ziegelsteinen oder Mauerwerk. Sie erhielten erst später Ausfugungen und Verputz.
Beschreibung der Trockenbauarbeiten
Trockenbauarbeiten bestehen aus begrenzenden, bekleidenden sowie verzierenden Konstruktionen zum Ausbau von Decken, Wänden und Böden, in Trockenbauweise installiert.
Feuchte Baustoffe werden selten, aber wenn, dann zur Verschlichtung von Oberflächen verwendet.
Zur Trockenbauweise gehören keine Decken und Trennwände aus Ziegelsteinen, Stuck, Rabitz und Holzarbeiten von Tischlern und Zimmerleuten. Trockenes Mauerwerk aus Naturgestein gehört in der Regel auch nicht ins Trockenbaugewerbe, weil es auch nicht zur Leichtbauweise zählt.
Es gibt Mischformen, bei denen keine eindeutige Abgrenzung der Begriffe möglich ist. Dazu gehören Ausbauten in Fachwerkhäusern mit Holzständerwänden in unterschiedlicher Bauart, Plansteine aus Gipsdielen oder Porenbeton, die verklebt und verputzt werden und Bauplatten, welche nach erfolgter Installation mit Putz überzogen werden.
Die Trockenbauweise
In den Bereich Trockenbauweise fallen Deckenbekleidungen, ebene oder gewölbte Flächen, bestehend aus unterschiedlichen Stoffen, verschiedene Decken (Lamellendecken, Rasterdecken, Metalldecken, Kassettendecken und Wabendecken), Trennwände sowie sonstige Verkleidungsvarianten (zum Beispiel frei stehend oder angesetzt, mit und ohne Unterbau, gemörtelt, gedämmt, geklebt), Verkofferungen, Abschottungen, Vorsatzschalen, Trockenstuck und Schürzen.
Der heutige Innenausbau im Trockenbaustil kam in den 1960ern in Mode. Langsam, aber mit viel Innovationsgeist setzte er sich zunehmend schneller im Bauwesen durch. Der Vorteil liegt nicht nur in der kostengünstigeren und schnelleren Verbauung, sondern auch in dem sehr geringen Einsatz feuchter Werkstoffe.
Es wurde ab 1974 das Berufsbild des Trockenbaumonteurs eingeführt. Diese Ausbildung dauert 3 Jahre und ihre Entstehung wurde von einer Standesvertretung durchgesetzt. Der Beruf etablierte sich schnell und seit Mitte der 1980er Jahre gibt es einen weiterführenden Abschluss, den Industriemeister im Akustik- und Trockenbau. Die zuständige Fachabteilung setzte 2006 die ATV (Allgemeine technische Vertragsbedingungen) in die VOB (Vertragsordnung Bauwesen) durch. Seit dieser Zeit ist die Trockenbauweise im Bauvertragsrecht als offiziell eigenständig zu betrachten.
Der Trockenbaustil gehört auch in die Gesellenausbildungen und Meisterlehrgänge der Berufe Fliesenleger, Zimmermann, Stuckateur sowie Schreiner.
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