Bühnenvorhang

Eine Bühne ohne Vorhang wäre so fade wie eine Suppe ohne Salz. Denn so ein Vorhang steigert die Spannung und Vorfreude im Publikum ganz beträchtlich. Man sitzt da, unterhält sich leise mit dem Nachbarn und wartet auf die kommenden Ereignisse. Hinter dem Vorhang hört man geheimnisvolle Geräusche, vielleicht bauscht sich der Stoff ganz leicht, wenn irgendetwas dahinter bewegt wird oder jemand huscht ganz schnell dahinter. Wenn dann ein Signal ertönt und der Vorhang fällt bzw. zur Seite geschoben wird, dann ist das ganz einfach ein besonders magischer Moment.  

Aber natürlich ist ein Bühnenvorhang nicht nur zu diesem Zweck da. Er hat noch andere Aufgaben. So ist er zum Beispiel unverzichtbar, wenn ein Theaterstück, eine Oper oder ein Musical mehrere Akte hat und zwischen den einzelnen Akten Umbauten notwendig sind. Spielt zum Beispiel der erste Akt in einem Wohnzimmer und der zweite Akt im Schlafgemach oder im Garten, dann müssen jede Menge Requisiten umgestellt werden. Das ist auf offener Bühne praktisch nicht machbar oder würde zumindest ganz erheblich stören. Aber selbst wenn es keine größeren Umbauten gibt, "fällt der Vorhang" im Theater nach jedem Akt. Damit wird das Stück gegliedert und die Dramatik gesteigert. Auch nach einem Stück muss der "Vorhang fallen". Natürlich könnte es einfach nur so enden aber der fallende Vorhang ist ein ganz wichtiger Schlusspunkt. Ebenso wichtig ist das mehrmalige Auf-und Zuziehen oder Heben und Senken des Bühnenvorhanges beim Schluss-Applaus. Wie gut dem Publikum eine Vorstellung gefallen hat, bemisst sich auch an den "Vorhängen", die es bekommt. Das Spiel mit dem Vorhang ist uralt und wurde auch schon im antiken griechischen und römischen Theater gespielt.   

Aber der Bühnenvorhang, beispielsweise erhältlich bei Krause Bühnentechnik Inh. Monika Krause, hat auch noch einen anderen Zweck. Er trennt Zuschauerraum und Bühne in zwei sogenannte Brandabschnitte. Alle größeren Bühnen müssen heute einen Schutzvorhang besitzen, der im Brandfall die Ausbreitung des Feuers zumindest so lange verhindern kann, dass die Zuschauer den Saal verlassen können. Diese Maßnahme wurde im 19.Jahrhundert eingeführt, nachdem es zu zahlreichen Feuerkatastrophen in Theatern und Opernhäusern gekommen war. Die damals übliche Gasbeleuchtung und sogar die Verwendung offener Feuerstellen waren nämlich recht gefährlich und begünstigte Brände. Damals wurde zum Schutz der öffentlichen Spielstätten auch der sogenannte eiserne Vorhang erfunden. Für Spielstätten, bei denen eine solche Vorrichtung nicht vorgeschrieben ist, müssen die Bühnenvorhänge aus schwer entflammbaren Stoffen sein. Häufig sind die Vorhänge aus Molton, einem beschichteten Baumwollstoff gefertigt, aber auch Segeltuch, Lederimitat, Samt und Satin kommen infrage, wenn sie entsprechend bearbeitet wurden, um den Brandschutznormen zu entsprechen.


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